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Südamerika

Argentinien – Brasilien – 2022

Inhaltsverzeichnis:

Anreise

Nürnberg – Buenos Aires
Dramatische Verspätung
Gepäckverluste
Von Brasilien nach Argentinien

Buenos Aires

Stadtrundfahrt
Palermo

 

Anreise – Freitag, 04. November 2022

  • Nürnberg – Amsterdam ­
    LH 149 14‍‍:‍‍‍‍30 NUE – 15‍‍:‍‍‍‍15 FRA – Sitz 5A + 5C
    LH 996­ 16‍‍:‍‍‍‍35 FRA – 17:50 AMS – Sitz 6A + 6C

Nun soll sie also endlich beginnen: unsere dritte Reise nach Südamerika; einmal um unsere Lieblingsorte nochmal und eventuell unter anderen Gesichtspunkten noch einmal zu sehen, und andererseits um noch ein paar weiße Punkte auf unserer Landkarte durch Erlebnisse zu ersetzen.

Geplant ist ein Hin- und Rückflug mit einem etwas ungewöhnlichen Routing, um den Preis der Flüge erheblich zu senken. Das Routing führt daher zunächst von Nürnberg über Frankfurt nach Amsterdam in Economy. Anschließend geht es in Business von Amsterdam über Zürich nach São Paulo und anschließend nach Iguazu auf der brasilianischen Seite. Es folgt eine Taxifahrt über die Grenze nach Argentinien und dann der letzte Flug dieses ersten Abschnittes wieder in Economy nach Buenos Aires.

Die folgenden Flüge während unserer Rundreise führen dann mit Aerolineas Argentinas nach El Calafate, Ushuaia, Buenos Aires, Rio de Janeiro und „zurück“ nach Iguazu. Von dort aus geht es dann in der umgekehrten Reihenfolge wie am Anfang wieder zurück in die Heimat.

Doch der Reihe nach.

Nürnberg – Buenos Aires

Wir haben unser Reisegepäck auf das Nötigste beschränkt, wenn man davon ausgeht, dass wir verschiedene Klimazonen besuchen werden. Und da ist dann, angefangen von der Novemberkälte in Deutschland, über den Regenwald in Brasilien, bis nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt auf Feuerland, so ziemlich alles dabei, was warm, feucht oder kalt ist.

Also heißt es, sehr gut zu überlegen, was man wirklich unbedingt braucht, um für alle möglichen Wettersituationen gut ausgerüstet zu sein. Das schließt natürlich auch das entsprechende Schuhwerk ein, was regelmäßig sehr viel Platz im Koffer einnimmt.

Trotz all dieser Notwendigkeiten wollen wir uns auf einen gemeinsam genutzten mittelgroßen Koffer und zwei Handgepäckstücke beschränken. Tatsächlich kommen wir damit ganz gut zurecht, ohne den Koffer gewichtsmäßig zu überladen. Das mit dem Gewicht des Koffers, das aktuell bei rund 20 kg liegt, ist dennoch ein Problem, aber dazu später mehr.

Nachdem uns – wir, das sind unsere sehr guten Freunde Sabine und Hans, meine Frau Liza und eben ich – unser Freund Georg zum Flughafen gebracht hatte, begann eine Kette von nicht vorhersehbaren, kritischen Ereignissen. Das Einchecken mit der Abgabe unserer beiden großen Koffer war, wie immer, sehr einfach. Bemerkenswert war die Reaktion der Dame am Schalter, als wir sie baten, die Koffer für das gesamte Routing durchzuchecken. „Da muss ich ja fünf Flughäfen angeben! Das hatte ich noch nie!“ Na ja, es gibt immer ein erstes Mal, und wir wurden als ziemliche Exoten behandelt. Und außerdem gingen die Koffer auch nur bis Sao Paulo, wo wir das Gepäck erst einmal durch den Zoll und dann zur erneuten Weiterbeförderung nach Iguazu wieder werden abgeben müssen.

Dramatische Verspätung

Frohgemut passieren wir die Sicherheitskontrolle, genehmigen uns noch ein paar Minuten in der Lounge und machen uns dann pünktlich zum Gate auf. Und da ist sie, die erste Überraschung: es war noch gar kein Flugzeug da, in das wir hätten einsteigen können! Eine Recherche in der Flightradar24-App erggibt dann, dass der Flieger in Frankfurt noch nicht einmal gestartet war! Die Informationen seitens Lufthansa bleiben auch irgendwo im Nirwana hängen, falls es denn welche gegeben hat. Erst als der geplante Start des Fluges schon vorbei ist, bequemt man sich, ohne die weitere Angabe von Gründen dazu, wenigstens eine Verspätung von einer halben Stunde einzuräumen. Eine durchaus sportliche Voraussage, denn da war die Maschine gerade einmal gestartet zu ihrem Flug nach Nürnberg. Aber, um es kurz zu machen, nicht einmal siebzig Minuten später sind wir unterwegs nach Frankfurt.

Dort sollten wir eigentlich bereits um 15:15 Uhr landen, um dann bequem den Flug nach Amsterdam um 16:35 Uhr zu erreichen. Mit der Verspätung jedoch zweifeln wir schon kurz nach dem Start daran, ob wir den Flieger nach Amsterdam überhaupt noch starten sehen! Umso größer ist die Überraschung, als wir in Frankfurt schon ziemlich gestresst das Flugzeug verlassen und uns direkt am Ausstieg ein Herr mit einem Schild, auf dem unser Name zu lesen war, erwartet. Was ist hier los? Er würde uns zu unserem Anschlussflug fahren, den wir sonst nicht erreichen würden, gibt er bekannt. Trotz längerer Diskussion ist er aber nicht bereit, auch unsere Freunde Sabine und Hans mitzunehmen, weil „der Wagen zu klein“ sei. Also malen wir uns schon aus, wie die beiden im Schweinsgalopp zum Gate rennen, während wir in dem „zu kleinen Wagen“ bequem über den Flughafen Frankfurt gefahren werden. Es handelt sich übrigens um einen Porsche Cayenne, einem echten Kleinwagen eben.

Der Flug LH996 war praktisch schon voll und daher bitten wir die Stewardess, doch unbedingt noch auf unsere Freunde zu warten, die sicherlich mit dem letzten Bus kommen würden. Und tatsächlich; einige Minuten später waren auch Sabine und Hans auf Ihren Plätzen, sichtlich gestresst aber auch glücklich, den Flug noch erreicht zu haben. Allerding haben wir berechtigte Zweifel, ob auch unser Gepäck die überhastete Reise überstanden hat. Leider lässt sich diese Frage erst in Sao Paulo klären. So hoffen wir einfach mal das Beste und landen nur leicht verspätet um 18:10 Uhr in Amsterdam.

Sabines und Hans‘ Gepäck weg

Die hier zur Verfügung stehende Umsteigezeit nutzen wir zuerst einmal, um zu erfahren, ob unsere Koffer nach Amsterdam mitgekommen sind. Und siehe da: Der Koffer von Hans und Sabine hat es tatsächlich nicht mehr geschafft. Aber eine Recherche ergibt das schier Unglaubliche: das Teil wird in Frankfurt direkt in die nächste Maschine nach Sao Paulo gesetzt und wird nahezu zeitgleich mit uns morgen in der örtlichen Frühe dort eintreffen. Wir wollen uns überraschen lassen.

  • Amsterdam – IGUAZU
    LX 735 20:00 AMS – 21:30 ZRH – Sitz 1A + 1D
    LX 092 22:45 ZRH – 06:45 GRU – Sitz 2A + 2D
    G3 1170 10:20 GRU – 12:05 IGU –
    TRANSFER von IGU nach IGR mit „Traverse America“

Relativ entspannt schlendern wir dann zu unserem Gate für die Reise nach Zürich, steigen ein und freuen uns über einen ruhigen Flug zum nächsten Zwischenziel. Auch hier erwartet uns an der Flugzeugtür schon wieder eine nette Dame, die „ein viel zu kleines Auto“ hat, mit dem sie uns – leider wieder ohne unserer Freunde – zur Swiss First Class Lounge kutschiert. Auf einem Zwischenstopp werden praktischerweise gleich alle Ausreiseformalitäten sehr komfortabel erledigt und wir werden direkt an der Lounge abgesetzt. Dort ist erstaunlich wenig Betrieb und wir haben gerade mal Zeit für ein Gläschen guten Whisky, bevor wir uns zum Gate für den Flug LX092 nach Sao Paulo aufmachen.

In freudiger Erregung treffen wir dort ein und versuchen krampfhaft, nicht permanent den Eindruck von Honigkuchenpferden zu erwecken, angesichts der Aussicht, jetzt rund zwölf Stunden in der First Class verwöhnt zu werden.

Ob uns das gelungen ist, sei großzügig dahingestellt. Ein paar Minuten später finden wir uns jedenfalls in der für uns unwirklichen Umgebung einer FC-Kabine in der Boeing 777-800 wieder. Kaum wurden wir überaus freundlich begrüßt, haben unsere Plätze 2A und 2D eingenommen, halten wir auch schon ein Glas Champagner in der Hand. Zum Glück begrenzen die Ohren unser breites, glückliches Grinsen über das Glück, ein Upgrade auf dieser Strecke erhalten zu haben. Einige Köstlichkeiten später hören wir unseren Lieblingsspruch: „Frau / Herr Hofmann, darf ich Ihnen Ihr Bett machen?“ Na klar, Erlaubnis erteilt, man macht uns das Bett und wir sinken zutiefst zufrieden in einen erstaunlich tiefen Schlaf.

Die Landung wird um 06:45 Uhr am Samstagmorgen erwartet. Beim ersten Realisieren dieser Uhrzeit mag man wohl denken: wie bitte, so früh schon wieder aufstehen? Aber Gemach, es handelt sich um die Ortszeit in Brasilien, und die liegt vier Stunden hinter der unsrigen. Als wir um etwa fünf Uhr geweckt werden, wäre es in Deutschland ja bereits komfortable neun Uhr. Also kein Problem, ein schmackhaftes Frühstück einzunehmen und dann pünktlich in Sao Paulo zu landen.

Jetzt ist unser Gepäck weg

Auch hier empfängt uns wieder eine sehr nette Dame, die jedoch leider eine unangenehme Nachricht für uns bereithält: Während Sabines und Hans‘ Koffer schon unterwegs ist, hat es der unsrige in Zürich leider nicht mehr in den Gepäckraum geschafft. Es folgt eine kleine Odyssee durch die Katakomben des riesigen Flughafens zum Lost and Found, um dort die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Angeblich wird uns das Gepäck „schon“ am Sonntag nach Buenos Aires ins Hotel gebracht.

Zum Glück sind wir gut ausgeruht, denn die Strecke vom Terminal 3, wo wir gelandet sind, zum Terminal 2, von dem wir weiterfliegen, ist gefühlt fast so lang wie der Jacobsweg.

Boarding in Südamerika

Endlich angekommen am Gate erleben wir zum ersten Mal, wie gesittet und ohne Gedränge die Brasilianer sich anstellen, um ins Flugzeug zu steigen. Das geht hier streng nach Boardinggruppen, wobei das Pre-Boarding nicht nur für Familien mit Kleinkindern oder Personen mit Handicap, sondern auch für Passagiere, die über 60 Jahre alt sind, gedacht ist. Sehr sinnvoll ist dabei, dass die hintersten Reihen gleich nach den VIPs einsteigen dürfen. Erst danach wird der Flieger von hinten nach vorne langsam aufgefüllt. Beim Aussteigen gilt das Ganze dann umgekehrt und tatsächlich bleiben die Fluggäste weitestgehend brav auf Ihren Plätzen sitzen, bis die entsprechenden Reihen aufgerufen werden. Im Gegensatz zu dem Prinzip, welches bei uns in Europa gilt, bei dem der Stärkste, Schnellste und Rücksichtsloseste der Erste ist, der mitsamt seinem riesigen Handgepäck im Gang nach vorne eilt, herrscht hier eine ungewohnt entspannte Atmosphäre. Durchaus nachahmenswert!

Flug von São Paulo nach Iguazu – Brasilien

Schon beim Anflug auf São Paulo haben wir die schiere Größe dieser Stadt kaum glauben können und nun, auf dem Weiterflug sehen wir wiederum viele Minuten lang dichte Bebauung, teils mit „richtigen“ Häusern und teilweise aber auch mit recht ärmlichen Hütten. Die Landschaft geht dann langsam über in eine landwirtschaftlich geprägte Struktur mit ganz wenigen kleineren Städten. Die teils riesigen Felder weisen immer wieder grüne Flecken auf, wo sich wohl der Ackerbau nicht lohnt und daher dankenswerter Weise noch ein wenig Wald erhalten ist.

Aber ganz besonders ins Auge fallen die vielen, durch die Landschaft mäandernden Flüsse, die durch die Bank eine schmutzig braune Farbe aufweisen. Durch die großflächige Abholzung der Wälder führen die Flüsse große Mengen an Sedimenten mit sich, die dann für die Färbung verantwortlich sind. Laut Auskunft von Einheimischen waren diese Flüsse bis vor einigen Jahrzehnten noch wunderbare Klarwasserflüsse. So auch der Iguazu, der sich breit und in vielen Schleifen durch die Landschaft windet. Und plötzlich wandelt sich auch deren Bild: auf den letzten Kilometern vor Iguazu löst dichter Dschungel die Felder komplett ab. Eine Wohltat für das Auge und sicherlich auch für die Natur!

Beim Anflug auf den Flughafen von Foz de Iguazu können wir schon das Endziel unserer Reise durch Südamerika erkennen: die Wasserfälle von Iguazu! Sie geben sich zu erkennen durch gigantische Gischtwolken, die aus der Schlucht emporsteigen. Doch heute werden wir dieses Naturwunder noch nicht zu Gesicht bekommen, denn wir werden direkt abgeholt von einer kräftigen, resoluten Dame, die uns mit ihrem Taxi über die Grenze zum argentinischen Flughafen von Iguazu bringen soll.

Von Brasilien nach Argentinien

Die Fahrerin von „Traverse America“ holt das letzte Pferdchen aus ihrer alten Mühle heraus, beklagt ernsthaft und laut den Wahlerfolg von Lula, die alte Karre ächzt und knarzt bedenklich und wenn sie den Motor wieder bis in die höchsten Drehzahlen quält, hört es sich tatsächlich so an, als würde dieser bitterlich heulen ob der grausamen Behandlung. Ich glaube, schneller ist noch niemand von einem zum anderen Flughafen gefahren worden.

Trotzdem haben wir zwischen den Adrenalinschüben noch Zeit, uns über die riesigen Schwärme von Schmetterlingen zu freuen, die in allen Farben und Größen über und neben der Straße in der warmen Luft tanzen. Außerdem warnen etliche Schilder vor diversen wilden Tieren. Dabei sind unter anderem der Nasenbär, der Gepard, nicht näher definierte Affen, eine Art Wildschwein, Hirsche, und auf einem Schild war sogar ein Mensch zu sehen.

Auch der Grenzübertritt verläuft ohne Zwischenfälle, vor allem auch wegen der stimmgewaltigen Unterstützung unserer Fahrerin. Augenscheinlich hat sie den Grenzbeamten schon vor langer Zeit die Schneid abgekauft!

Wir sind heilfroh, gesund und unbeschadet aus der Karre zu kommen und finden uns in der gähnenden Leere des „Aeroporto Internacional Cataratas del Iguazú“ – wie er offiziell heißt – wieder. Heute gehen hier nur relativ wenige Flüge ab, daher wirkt dieses große Gebäude auch wie eine Schule am Abend, irgendwie leblos. Aber durch die rasante Fahrt sind wir auch viel zu früh hier.

Doch es dauert nicht sehr lange, bis es sich die Hallen dann doch mit Leben füllen – klar, der Abflugtermin nach Buenos Aires rückt näher. Und dann fangen zwei Damen am Gate doch tatsächlich an, das Handgepäck zu wiegen! Also rasch noch die dicke Jacke aus dem Köfferchen geholt und angezogen und schon ist das Gewicht im grünen Bereich.

  • Flug von Iguazu – Argentinien nach Buenos Aires
    AR 1743 16:50 IGR – 18:45 AEP – Sitz 5A + 5C

Und auch hier geht das Einsteigen exakt nach dem gleichen Muster ab, wie schon in São Paolo. Das ist schon sehr entspannt, geht viel schneller als bei uns in Europa und völlig ohne Gedränge.

Der Flug verläuft ohne erwähnenswerte Ereignisse, bis auf den letzten Abschnitt des Fluges: kurz vor der Landung überfliegen wir Tigre, sehen den Río Luján, von dem aus wir unter anderem eine Bootsfahrt durch das Delta des Río Paraná de las Palmas unternehmen werden. Dann tauch der Rio de la Plata auf und kurze Zeit landen wir auf dem Aeroparque Internacional Jorge Newbery, dem Flughafen im Norden von Buenos Aires.

Schlauerweise haben wir bereits vor der Reise den Transfer von Airport zu unserem Hotel gebucht und dank der modernen Technik – der Fahrer schickt uns seinen genauen Standort per WhatsApp – finden wir sowohl ihn als auch sein Taxi tatsächlich, obwohl er sich vor den anderen wartenden Taxifahrern fernhalten muss. Und dank Lufthansa reisen Liza und ich ja nur mit leichtem Gepäck. Na, hoffentlich kommt unser Koffer, wie versprochen, auch noch hier an!

Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt kommen wir an den „Madero Urbano Studios“ am Puerto Madero an. Das Hotel liegt an der Ecke Azopardo – Av. Indepedencia und zum alten Hafen sind es wirklich nur ein paar Schritte. Eigentlich handelt es sich bei dem Hotel eher um ein Apartmenthaus, in dem die meisten Räume fest vermietet sind und einige davon eben auch an Urlauber oder Geschäftsreisende vergeben werden. Es gibt keine Restauration oder Bar im Haus, wohl aber wird ein minimales Frühstücksbuffet angeboten. Der angepriesene Pool ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Na ja, egal, wir gehen noch etwas essen im Puerto Madero und fallen dann erst einmal erschöpft in unsere Betten.

Buenos Aires – Sonntag 6. November

Relativ früh am Morgen wachen wir bereits auf und nach der obligatorischen Morgentoilette treffen wir uns mit Sabine und Hans im Erdgeschoss des Hauses zum Frühstück. Eingenommen werden die teils in Plastikschalen portionierten Früchte und sonstigen Bestandteile des nicht eben üppigen Mahls auf Barhockern an zwei langgestreckten Theken. Gemütlich geht definitiv anders! Aber egal, der Hunger treibt’s rein!

Stadtrundfahrt Buenos Aires

Bereits von Deutschland aus habe ich Tickets gekauft für den „Hop on Hop off“-Bus, der uns durch die wichtigsten Stadtteile von Buenos Aires bringen soll, um dann entscheiden zu können, welchen Bereich der Stadt wir uns per pedes ansehen wollen. Diese Methode hat sich in etlichen anderen Städten bereits hervorragend bewährt: wir fahren meist eine vollständige Runde mit und steigen dann auf der zweiten Runde dort aus, wo es uns vorher am interessantesten zu sein schien. Und also begeben wir uns zu dem unserem Hotel am nächsten gelegenen Haltepunkt des Busses. Nachdem wir eine gute halbe Stunde gewartet haben, während der das Gefährt schon mindestens zweimal hätte vorbeikommen müssen, suchen wir einen anderen Haltepunkt, um auch dort erfolglos des Erscheinens des roten Ungetüms zu harren. Schließlich erinnere ich mich, dass wir beim letzten Besuch Anfang 2020 direkt am Hilton Hotel eingestiegen sind und wandern daher zu dieser, mir gut bekannten Haltestelle.

Doch was müssen wir sehen, als wir dort ankommen? Die Straße ist komplett gesperrt, weil dort eine Sportveranstaltung stattfindet. Davon wussten wir trotz schriftlicher Bestätigung des Termins absolut nichts. Der hilfsbereit Concierge des Hilton versucht, den nächstgelegenen aktuellen Standort eines dieser Busse herauszufinden, wir wandern weiter – wieder nichts! Doch gerade, als wir nach per App gemessenen 7,5 km Fußmarsch, aufgeben wollen, erscheint der ersehnte Doppelstöcker am Horizont. Wir winken irgendwie zwischen Wut und Verzweiflung, und tatsächlich hält der Fahrer mitten im Verkehrsgewühl an und lässt uns einsteigen!

Dabei erfahren wir, dass sich die Route während der vergangenen zwei Jahre insofern geändert hat, als der Bus nun nicht mehr mitten durch den angesagten Stadtteil Palermo fährt, sondern diesen nur noch am äußersten östlichen Rand kurz streift. Also heißt es nach kaum 15 Minuten Fahrt wieder: aussteigen und zu Fuß weitergehen!

Palermo

Was sehr italienisch klingt, hat einen einfachen, geschichtlichen Hintergrund, Wikipedia weiß es: Der Name des Stadtteils soll von der noch existierenden Franziskaner-Abtei herrühren, die nach Benedikt von Palermo benannt wurde. Dieser lebte von 1526 bis 1589 und war ein Schutzheiliger von Palermo auf Sizilien. Alternativ wird erzählt, das Land des heutigen Stadtteils hätte im späten 16. Jahrhundert einem „Juan Domínguez Palermo“ gehört und nach diesem sei der Ort benannt.

Wie dem auch sei, Palermo ist momentan „der“ Stadtteil von BA, der wohl am buntesten, lebhaftesten, abwechslungsreichsten daherkommt. Es fühlen sich dort Ethnien aus der ganzen Welt heimisch, die Wände von Häusern und Mauern sind mit kunstvollen Graffitis bemalt, allenthalben bieten die Lokale Sitzplätze auf der Straße an, und nicht nur auf der Plaza Serrano tanzt der Bär!

Am Plaza Inmigrantes de Armenia finden wir zu vorgerückter Stunde vier Plätze im „Minga Parrilla„, wo wir sensationelle Steaks erst auf der Speisekarte und dann auf unserem Tisch sehen. Vorsichtshalber hatten Hans und ich jeweils eine eigene Portion bestellt, die Mädels wollten etwas anderes essen. Was dann aber für uns aufgetragen wird, ist weit jenseits alles Erwartungen! Von jeder der Portionen würden locker zwei Personen richtig satt, und das für einen Preis, für den wir hier in Deutschland nicht einmal eine einzige Scheibe Steak ordern könnten!

Dem Hans schmeckt es derartig gut, dass er sogar ein echtes Bier nicht nur bestellt, sondern wirklich auch mit Genuss trinkt. Es handelt sich um eine Art Rotbier, welches überraschend frisch und fruchtig schmeckt.

 

WIRD FORTGESETZT! WENN ICH MAL WIEDER ZEIT HABE …

 

 

IGUAZU – Buenos Aires – El Calafate – Ushuaia – Buenos Aires
Sa 05.11.2022 – SHDPZG
AR 1743 16:50 IGR – 18:45 AEP – Sitz 5A + 5C
Buenos Aires Hotel Madero Urbano Studios
So 06.11.2022 (gebucht, bezahlt) Sightseeing BA mit Hop-on-Hop-off
Mo 07.11.2022 (gebucht, bezahlt) Pickup 9am at the hotel
Di 08.11.2022 „zur freien Verfügung“

Mi 09.11.2022 – SHDPZG
AR 1860 07:40 EZE – 10:55 FTE – Sitz 27H+27G
Airport El Calafate: Mietwagen von Hertz (gebucht, bezahlt)
El Calafate Hotel Lago Argentino
Do. 11.11.2022 Fahrt zum Perito Moreno Gletscher

Fr 11.11.2022 – SHDPZG
AR 1862 08:50 FTE – 10:10 USH – Sitz 4A + 4C
Mietwagen von Rentacar Argentina (gebucht, bezahlt)
Ushuaia Hotel Hosteria Hostal Malvinas
Sa. 12.11.2022 (gebucht, bezahlt) Fahrt mit dem „Tren del Fin del Mundo“
So. 13.11.2022 Geburtstag Sabine
– eventuell Lunch bei La Sirena Y El Capitán oder auf der
– Estancia Harberton
– 8pm Abendessen im Cavas Del Fin Del Mundo

Mo 14.11.2022 – SHDPZG
AR 1893 17:45 USH – 21:05 AEP – Sitz 4A + 4C
Buenos Aires Hotel Palermitano

Buenos Aires – Rio de Janeiro
Di 15.11.2022 – SHDPZGTKNWQO
G3 7653 12:40 AEP – 15:35 GIG – Sitz 7A + 7C
Pickup at the airport by Heidi (?)
Hotel Hilton Rio Copacabana (gebucht, bezahlt)
Mi. 16.11.2022 Sightseeing with Heidi

Rio de Janeiro – IGUAZU
Do 17.11.2022 – MKLEOJ
LA 4568 15:30 GIG – 17:45 IGU – Sitz 1A + 1C
Hotel Das Catarates (gebucht, bezahlt)
Fr. 18.11.2022 – noch nichts fest gebucht!!!

IGUAZU – Amsterdam
Sa 19.11.22 – PQ3UVP + RLQZYN
LA 3527 09:25 IGU – 11:05 GRU –
LX 093 19:30 GRU – 10:40 ZRH – 7A + 7D
LX 728 12:30 ZRH – 14:10 AMS – 1A + 1D

Amsterdam – Nürnberg
So 20.11.2022 – POJJEN
LH 997 18:35 AMS – 19:40 FRA – 5A + 5C
LH 150 21:55 FRA – 22:40 NUE – 6A + 6C

 

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