Höhepunkte auf den Orkneys
Nun, was sind wirklich die Höhepunkte auf den Orkneys? Klar, wie immer in Schottland gewinnt die Landschaft. Aber mindestens gleichauf sind die Orte, bei denen man prähistorische Funde gemacht hat. Und genau diese wollen wir uns heute ganz in Ruhe anschauen.
Wenn wir gewusst hätten, dass einer der Höhepunkte auf den Orkneys wirklich unser Hotel ist … nein, wir hätten uns die geschichtlich interessanten Orte trotzdem angesehen! Doch zuerst besuchen wir, nach dem ausgezeichneten Frühstück, den Hauptort der Inseln, nämlich Kirkwall. zwar liegen dort schon zwei Kreuzfahrer, was in meinem Verständnis ein Zeichen zur sofortigen Flucht sein sollte.
Aber auf dem Weg zur Hauptstadt kommen wir an den restlichen Wracks der nach dem ersten Weltkrieg im Jahr 1919 versenkten Schiffen der deutschen Flotte vorbei. Ein ziemlich gruseliger Anblick. An einem dieser Orte treffen wir einen einheimischen Fischer, der gerade seine Fangkörbe für Hummer vorbereitet und uns sein Leid klagt. Er bekommt für ein Kilo Hummer gerade mal um die drei bis vier Pfund und auf dem Markt werden die Leckereien dann für das zehn- bis zwanzigfache verhökert.
Darüber hinaus hat er mit Papierkram zu kämpfen, der das Ganze noch weniger lohnenswert macht. Trotzdem bleibt er seinem Job natürlich treu, weil die Mengen an verfügbarem Fang seit einigen Jahren wieder signifikant steigen. Aber das Jammern gehört bekanntlich zum Geschäft dazu, und so hören wir uns seine im breitesten Slang vorgetragenen Tiraden gegen die Regierung mit leichtem Schmunzeln gerne an.
Nach einem Stopp in Kirkwall mit Besichtigung der dortigen Kathedrale fahren wir weiter nach Scara Brae. Wikipedia leitet einen langen Artikel für Scara Brae so ein:
Skara Brae ist eine jungsteinzeitliche Siedlung auf Orkney. Sie liegt unmittelbar an der Westküste der Hauptinsel Mainland in Schottland auf den Links of Skail. Sie wird in die Zeit zwischen 3100 und 2500 v. Chr. datiert und enthielt Keramik der Grooved Ware. Die Nutzung von Skara Brae endet mit der Glockenbecherkultur.
Wir lassen uns zwar bei der Ankunft ziemlich erschrecken von der hohen Anzahl an Autos und vor allem der Autobusse, aber entdecken dann einen Zugang zu der Ausgrabungsstätte, der nicht durch den Ticketverkauf führt. Entschuldigung, wir sind keine bösen Buben. Aber gestern haben wir schon über fünfzig Pfund ausgegeben für eine Besichtigung, die eher einer Kaufhaustour beim Start des Sommerschlussverkaufs glich!
Außerdem haben wir des schlechten Wetters wegen wirklich nur die Küste besucht und sind gar nicht bis zur eigentlichen Ausgrabungsstätte vorgedrungen. Insofern hält sich unser schlechtes Gewissen in engen Grenzen!
Anschließend jedoch besuchen wir ein wirkliches Highlight, nämlich die Klippen von Yesnaby. Hier gibt es wirklich extrem hohe und schroffe Klippen, die aussehen, als hätte ein Riese ebenso riesige Pfannkuchen aufeinander geschichtet. Atemberaubend ist ein Adjektiv, das mir dazu einfällt.
Am Rande der Klippen treffen wir einen Mann und drei Frauen, die allesamt bewaffnet sind mit Fernglas und Kameras mit gigantischen Teleobjektiven. Auf unsere Frage, was sie damit anstellen wollen, erklären sie uns, dass hier Wale und Delphine die Tektur unter Wasser kennen, und speziell hier auf Jagd nach Beute gehen. Der Shelf erstreckt sich durchschnittlich bis etwa fünfhundert Meter vor der Küste und danach fällt der Meeresgrund steil in große Tiefen ab. Außerdem gibt es Strömungen, die große Fischschwärme hier entlangziehen lassen.
Nun ja, wo Beute reichlich vorhanden ist, finden sich auch deren Räuber ein. Daher der „Ansturm“ von Walbeobachtern. Klar, dass wir nur einen einzigen Bickel kurz auftauchen sehen! Das kann unserer Begeisterung für den Ort jedoch keinen Abbruch tun. Es ist wirklich eine einzigartige Küstenlandschaft hier in Yesnaby!
Und so, wie uns das Wetter in Schottland beschrieben wurde, so zeigt es sich auch heute: „Entweder es regnet, oder es wird regnen.“ Und es regnet. So fällt auch der Besuch von Stromness mehr oder minder ins Wasser und wir beschließen, nach St Margaret’s Hope zurückzufahren und in unserem Hotel etwas zu trinken.
Nun, das mit dem Trinken hat nun nicht geklappt, weil ich den Blog schreiben wollte. Aber das lässt sich problemlos nachholen, wenn wir uns jetzt zum Abendessen begeben.
Daher jetzt erst einmal, guten Appetit und anschließend, nach einer Runde Schafkopf, eine Gute Nacht!