Anreise nach Edinburgh
Unsere Anreise nach Edinburgh beginnt heute praktisch schon vor dem Aufstehen! Eigentlich hatten wir einen sehr komfortablen Zeitplan gebucht; doch wie das bei der Lufthansa inzwischen schon fast üblich ist, werden Flüge kurzerhand gestrichen oder umgebucht, so dass die noch verfügbaren Strecken eigentlich gar nicht mehr in den Zeitplan passen.
Nachdem aber die Übernachtungen bereits vorab gebucht sind, müssen wir an diesem Tag die Anreise nach Edinburgh definitiv antreten. Die einzige Möglichkeit, noch zu einer vernünftigen Zeit dort anzukommen, ist eben die, bereits um 05:15 Uhr am Nürnberger Flughafen in den Lufthansa Express Bus nach München einzusteigen und dann von MUC aus nach EDI zu fliegen.
Die Anreise nach Edinburgh
Zum Glück ist der Lufthansa Express Bus sehr komfortabel und bringt uns sicher und pünktlich zum Airport in München. Laut Fahrplan ab 05:15 in Nürnberg und an in M+nchen um 07:30 Uhr mit der „Flugnummer“ LH 3801. Weiter geht es dann um 08:45 Uhr mit LH 2524 nach Edinburgh, wo wir planmäßig um 10:05 Uhr landen werden.
Der Flug verläuft ohne erwähnenswerte Zwischenfälle und wir kommen ziemlich pünktlich in Edinburgh an. Auch die Übernahme des Mietwagens stellt uns nicht vor unüberwindbare Probleme, so dass wir schon am späten Vormittag in die schottische Metropole einfahren. Außerdem gehen die ersten Kilometer, die ich auf der falschen Seite sitze und auf der falschen Straßenseite fahre, ganz entspannt über die Bühne.
In der Nähe unseres „Hotels“ angekommen, stellen wir den Wagen zunächst gleich in eine Tiefgarage, die ich bereits von Deutschland aus gebucht hatte. Und dann tappen wir die knapp 100 Meter an das Lochrin Bassin. Dies ist ein Kanal, der hier an der Fountainbridge sein Ende findet. Und an diesem Ende ist auch ein typisch englisches Kanalboot vertäut, grün gestrichen wie die beiden weiteren Schliffllein: eines davon ist unsere Unterkunft für diese Nacht: das „Four Sisters Boatel“.
Wir werden sehr nett und freundlich empfangen und in die grundsätzlichen Verfahrensweisen eingewiesen. Denn sowohl die Bedienung der Heizung ist nicht so einfach, als auch die Benutzung von Wasser ist alles andere, als trivial. Trotzdem sind wir erst einmal sehr angetan von der besonderen Atmosphäre im Hausboot.
Nachdem der Hausherr noch nicht ganz fertig ist mit dem Putzen, gehen wir rund einen Kilometer zu Fuß in die Lothian Rad bis zur Usher Hall. Dort kenne ich noch vom Aufenthalt mit Liza das „Shakespeare“, ein wunderbares, im alt-englischen Stil erhaltenes Pub, wo man schmackhafte Kleinigkeiten bis hin zum vollständigen Essen eine gewisse Auswahl hat.
Dort gönnen wir uns ein paar Snacks, darunter selbstverständlich auch eine Portion Haggies. Was dreien von uns sehr gut schmeckt, lehnt der liebe Georg nicht wegen des Geschmacks ab, sondern weil er „weiß, was drin ist“! Doch alles andere und vor allem das lokale Pale Ale kommt bei uns vieren sehr gut an.
Nachdem wir nochmal zum Umziehen und ein paar Runden Schafkopf „daheim“ vorbeigeschaut haben, machen wir uns endlich auf den langen Marsch durch das Zentrum von Edinburgh Old Town auf. Am Ende werden gute acht Kilometer zusammenkommen, die wir heute auf Schusters Rappen zurücklegen.
Was die Höhepunkte betrifft, beginnen mit wir am Grassmarket, arbeiten uns durch die „Harry Potter Gasse“, eigentlich Victoria Street weiter voran, schauen uns dann von der Victoria Terrasse das bunte Treiben von oben an. Der nächste Weg führt uns bis zum Castle, wo es nicht einmal mehr Tickets für eine kurze Besichtigung mehr gibt.
Es sind wirklich unglaublich viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Die Schotten erkennt man zuverlässig daran, dass sie in kurzen Hosen und oft nur im T-Shirt zugange sind, während wir uns mit Pullover und Anorak vor dem kalten Wind schützen. Offenbar sind die Bewohner hier noch wesentlich garstigeres Wetter gewohnt.
Beim Weg über die Royal Mile den Castle Rock hinunter sehen wir mehr als einen bunten Vogel. Etliche skurrile Gestalten säumen die Straße, alle mit der Hoffnung auf ein paar Pfund extra aus den Taschen der Touristen. Eine erste kleine Auszeit nehmen wir im August37, wo wir unseren Durst bei Pale Ale und Cider stillen.
Über die North Bridge wechseln wir auf die Nordseite der Stadt, um dann unter dem Waverly Bahnhof wieder hoch zur Royal Mile zu wandern. Vorsorglich haben wir einen Tisch reserviert im „No. 1 High Street“, wo wir freundlich empfangen werden und unseren Tisch besetzen. Wiederum bis Georg bestellen wir alle den „Haggies Tower“; das ist ein „Patty“ aus Haggies auf einem Turm aus Kartoffelbrei, umgeben von einer Whiskysoße.
Was zunächst wie etwas für den kleinen Hunger aussieht, lässt uns am Ende hörbar schnaufen; aber es ist echt schmackhaft und wir genießen es bis zum letzten Bissen! Das gute Bier dazu tut sein Übriges, um das Abendessen perfekt werden zu lassen.
Auf dem Boot spielen wir noch so lange Karten, bis wir nichts mehr sehen und fallen nach einem sehr langen Tag mit sehr vielen Erlebnissen sehr erschöpft in unsere Betten. Deshalb erst einmal Gute Nacht!
Bilder kommen später!