Skytree von Tokyo
Weltreise 2024,  Japan

Der Skytree von Tokyo

Der Skytree von Tokyo

Blick vom Zimmer 3717
Blick vom Zimmer 3717

Nach einer sehr erholsamen Nacht steht heute der Skytree von Tokyo auf dem Programm. Nach einem erstklassigen Frühstück in der Lounge im Conrad Tokyo – wieder von extrem freundlichen Menschen serviert – machen wir uns auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station, um dort erst einmal wieder gegen die Automaten zu kämpfen, denen wir doch nur eine ganz normale Tageskarte abkaufen wollen.

Ausnahmsweise steht rund um die Automaten mal kein freundlicher und hilfsbereiter Mitarbeiter der Bahn herum, der uns beim Kauf der Tickets unterstützen könnte. Doch zum Glück sind wir noch hartnäckiger als die Maschine und letztlich spuckt sie uns die vier Tickets aus, die zum unbegrenzten Fahren mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Sitzplatzreservierung für die Dauer von 24 Stunden berechtigen.

So ganz langsam beginnen wir auch das System zu verstehen, nach dem die verschiedenen Bahnlinien organisiert sind. Kompliziert ist es dennoch immer wieder, sich auf den verschiedenen Ebenen zurechtzufinden. Wichtig ist es natürlich auch, in die richtige Richtung einzusteigen.

Dazu haben die Haltestellen Nummern, an denen man sich orientieren kann.
Wir nehmen also die Asakusa Line ab der Shimbashi Station und fahren direkt bis zur Oshiaga Station, von der aus es nur noch paar Schritte sind, bis zum Skytree von Tokyo.

Dank Wikipedia wissen wir darüber Folgendes in Kurzform:

Der Skytree von Tokyo ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm in der japanischen Hauptstadt Tokio. Er wurde am 22. Mai 2012 eröffnet. Er ist der höchste Fernsehturm und nach dem Burj Khalifa in Dubai und dem PNB 118 in Kuala Lumpur das dritthöchste Bauwerk der Erde.

Fake Food
Fake Food

Rund um den eigentlichen Turm gibt es ein gigantisches Einkaufzentrum, die „Plaza“. Auf mehreren Etagen kann man hier nahezu alles kaufen, was das Herz begehrt. Es gibt Lebensmittelgeschäfte, Süßigkeiten, Elektronik in allen Variationen, Modeläden und darüber hinaus Souvenirs und tausend weitere Dinge, die eigentlich kein Mensch braucht.

Wir werden angezogen von einem Laden, in dem japanische Messer verkauft werden. Das scheint schon wieder eine Wissenschaft für sich zu sein. Klar, wir sprechen hier überwiegend von Küchenmessern und daher haben alle Messer einen eigenen Einsatzzweck für Fleisch, Gemüse und so weiter. Es gibt aber auch Universalmesser, die für fast alles taugen.

Außerdem unterscheiden sich die Geräte durch den verwendeten Stahl, wenn sie nicht gar aus Carbon gefertigt sind. Wir lernen, das der Stahl mit der Bezeichnung VG10 wohl am besten sei. Ein anderes Merkmal ist die Methode der Herstellung. So werden manche Klingen aus einem Block gefertigt, andere wiederum bestehen aus mehrfach gefaltetem Stahl.

Und auch dabei gibt es riesige Unterschiede vom Damastmesser aus fünf Layern bis hin zu ultrateuren Messern, die aus mehr als 80 Layern bestehen, die sogar noch unterschiedliche Farben haben.

Wie gesagt ist das eine Wissenschaft für sich. Eine Entscheidung schieben wir daher zunächst einmal auf eine längere Bank, zumal uns die nette Verkäuferin empfiehlt, zu einer Straße zu fahren, in der sich ein Messergeschäft an das andere reiht. Es ist dies die „Kappabashi-Straße, 3 Chome-18-2 Matsugaya, Taito City“ – ganz einfach!

Doch heute ist unser Hauptziel ja erst einmal der Skytree von Tokyo. Nachdem wir uns also durch die bunte und teilweise schrille Einkaufswelt gekämpft haben, kommen wir über einen kleinen Platz, auf dem eine Eislaufarena aufgebaut ist, endlich zum Fuß des eigentlichen Turmes.

Es überrascht schon gar nicht mehr, dass wir auch hier immer wieder die Ebenen wechseln müssen, um endlich an den Ticketschalter zu kommen. Klar, dass es ich dabei um einen Automaten handelt. Immerhin steht ein uniformiertes Männlein in der Nähe, das den Ticketkäufern jeweils einen Automaten zuweist. Geregelt ist in Tokyo so ziemlich alles!

So auch der Einstieg in die Expresslifts: es gibt vier davon und emsig umherschwirrende Damen regeln die Besucherströme und verteilen sie auf die vier Aufzüge. Diese hinwiederum sind der Knaller: die Strecke nach oben wird mit einer Geschwindigkeit von 600 Metern pro Minute bewältigt!

Natürlich ist die Aussichtsplattform auch nicht gerade menschenleer. Mehrere Schulklassen und geführte Reisegruppen rangeln um die besten Plätze an den Fenstern. Aber man ist nicht aggressiv und irgendwann haben auch wir beste Plätze in alle Himmelsrichtungen gefunden. Und die Ausblicke sind grandios! So grandios, wie die Stadt selbst; das Häusermeer ist schier unabsehbar und reicht jeweils bis an den Horizont oder wird allenfalls durch das Meer begrenzt.

Irgendwo haben wir gelesen, dass im Großraum Tokyo um die 35 Millionen Menschen leben, eine unfassbar große Zahl!
Wieder leitet man uns auf Rolltreppen und um verwirrend viele Ecken herum zu einem Aufzug, der irgendwo in einer der unteren Ebenen des Skytree von Tokyo ankommt. Keine Ahnung, von woher wir kamen oder wohin wir müssen, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Die Eislauffläche wäre ein guter Orientierungspunkt. Aber auch die finden wir schließlich erst nach vielen Wechseln der Richtung und Ebenen wieder.

Jetzt wollen wir noch ein wenig von einem Tokioter Straßenbild in uns aufnehmen. Auffällig sind die Mädels, die hier Werbung für zum Teil recht dubiose Angebote machen. Von der Kleidung scheinen sie direkt einem Manga entsprungen zu sein. Jedenfalls ist deren Kleidung dem Wetter nicht wirklich angepasst, was ein weiterer Grund ist, dass diese Damen tatsächlich besonders auffallen!

Nicht einfacher gestaltet sich das Wiederfinden der Bahnstation. Doch selbstverständlich schaffen wir auch diese Hürde und finden uns eine Stunde später wieder in unserer Luxusherberge ein, wo jetzt direkt Extremcouching angesagt ist.
Um halb acht Uhr haben wir vier Plätze im Teppanyaki Restaurant des Hotels bestellt. Um es kurz zu machen: es ist fantastisch! Von den Vorspeisen über das Filet vom Wagyu-Rind bis hin zum Nachtisch ist jede Einzelheit makellos und von ausgezeichnetem Geschmack! Wow!

Eigentlich ist so ein kulinarisches Erlebnis nur schwer zu toppen. Ich will trotzdem noch „eins draufsetzen“ und in der Hotelbar einen Whisky trinken, was ich dann aber nach dem Studium der Preise für ein Gläschen doch bleiben lasse. Lieber genieße ich das tolle Bett in unserem Zimmer und lese noch ein wenig, bis ich erfüllt von bemerkenswerten Erlebnissen mit einem „Gute Nacht“ auf den Lippen endlich einschlafe!

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